Mittwoch. Mit meiner Reisetasche auf dem Rücken bin ich auf dem Weg zur Klibühni. Ich sehe lila Bast hinter einer Hausecke verschwinden. Ich folge ihm. Der Bast wird immer mehr. Ein Wusel steht vor mir und ein Wesen ganz in schwarz und eines mit einem gelben flauschigen Kopf, der mich an einen Mond erinnert. Fussgänger*innen starren die drei an. Bleiben belustigt stehen. Nähern sich vorsichtig oder verschwinden.
Und genau das ist das Ziel der drei Gestalten, der QUEEPS. Ihre Erschafferinnen, das Theaterduo fleischlin/meser und die Kostüm- und Maskendesignerin Diana Ammann aus Basel beschreiben die QUEEPS als Wesen, die nicht eindeutig zu lesen sind. Alle Kategorien, mit denen wir Menschen einteilen (Alter, Geschlecht, Herkunft, ….) prallen an den QUEEPS ab. Sie lassen Raum für Interpretation und das ist irritierend. Wer sind sie? Was wollen sie? Sie scheinen nichts zu müssen, sie sind einfach da. Durch ihr Auftauchen im altläglichen Geschehen, wird sichtbar, was wir für normal halten.
In einer Intervention auf den Straßen von Chur, Vaduz und Schaan während des Schweizer Theatertreffens verwirren, verstören und unterhalten sie Menschen. Mal nah bei einem Alpornständchen, mal flüchtend von einer Strassenkehrmaschine, mal fordern vor der RTS-Redaktion: Wie wir alle, wollen auch sie ins Fernsehen.
Es ist diese Mischung von sinnlichen Kostümen und Überraschung, die uns erlaubt unseren Alltag für einen kurzen Moment aus einer anderen Perspektive zu sehen. Und das macht Spass.
Die QUEEPS sind am Samstag, 21.05.22 in Schaan unterwegs und Sonntag, 22.05.22 in Chur.
Weitere Infos:
http://rencontre-theatre-suisse.ch/queeps-intervention-en-ville.html
https://www.fleischlinmeser.com/
http://dianammann.blogspot.com/
https://www.instagram.com/ammanndiana_costumes/